All of HER

Meine Gefühle. Meine Geschichten. Unsere Wahrheit.

Ist es nicht manchmal der Ausdruck unserer Gefühle, der uns MOMs am meisten helfen würde?

Ich sitz in einem Kreis voller MOMs. Jede MOM hat ihr kleines Baby dabei. Wir sind hier, um uns als MOMs ein kleines Netzwerk aufzubauen. Um uns auszutauschen und um auch einfach mal andere vier Wände als die eigenen zu sehen. Ich hab für mich festgestellt, ich mag solche Veranstaltungen nicht. Es wirkte immer so erzwungen und ich hab mich gefühlt wie ein Alien da drin. Aber um mich soll es hier jetzt nicht gehen. Sondern um den Fakt – dass der Ausdruck unserer Gefühle uns MOMs am meisten helfen würde. Ich sag dir auch warum ich das denke. Und es ist schon kein Gedanke mehr, es ist eine tiefe Überzeugung. Ich sahs wie oben beschrieben im Kreis der Frauen mit ihren Babys vorne dran. Links neben mir sitz eine bildschöne Frau. Ganz weiche Haut. Braune schöne lange Haare. Ihr Baby zuckersüß. Wir kommen ins Reden – dafür waren wir ja schließlich da. Und sie sagt den einen Satz und ich spür genau, sie fühlt was ganz was anderes. „Mama sein ist schon schön. Bis auf die Geburt. Aber ist egal, Hauptsache er ist gesund“. Ich schau sie an. Ich hör, was sie sagt. Aber in meinem Herzen kommt was anderes an. In meinem Herzen kommt an: „Die Geburt war so schlimm. Und es fällt mir so schwer in der Mama-Rolle anzukommen. Jeden Tag ist diese scheiß Geburt präsent“.Aber sie sagt es nicht. Sie fühlt es nur und wahrscheinlich traut sie sich es noch nicht mal wirklich zu Ende zu fühlen oder zu denken. Schließlich ist gesellschaftlich doch das Wichtigste „Hauptsache das Kind ist gesund“. Die Wahrheit, die sie sich da zurecht spinnt, hilft ihr nicht. Es macht sie innerlich nur taub. Für das, was ihr Schlimmes unter Geburt widerfahren ist. Irgendwann wird sie dieser Schmerz einholen. In Form von Kraftverlust, Ausgelaugtheit, nicht mehr können wollen, alles zu viel. Alles zu laut. Da kommt kein Gefühl hoch von – Hallo ich bin hier, weil du mich nach der Geburt nicht gefühlt hast. Nein so läuft der Hase hier leider nicht.


Das ist erstmal garnicht das, was ich sagen wollte. Und irgendwie ist es das schon. Denn hätte sie damals einen ehrlichen Satz gesagt, der der ihre Gefühle wiedergespielte hätte. Dann hätte ich an ihr andocken können. Weil ich sie gefühlt hätte. Ich hätte ihr zugehört. Hätte sie vielleicht umarmt und ihr einen dieser schlechten Filterkaffes geholt die es da gibt. Ich hätte ihr für einen Moment ihr Kind abgenommen, sodass sie mal wirklich weinen hätte können. Und sich dann das Gesicht mit kaltem Wasser abwaschen. Einen Moment sie – durchatmen. Und fühlen, wie es sich anfühlt, wenn das, was auf der Seele liegt mal Raum bekommt und raus darf. Aber nachdem sie ihre Gefühle zurückgehalten hat, habe ich nicht andocken können. Ich habe sie einfach nicht gefühlt mit ihren Worten. Und so ist unser Gespräch recht schnell im Sand verlaufen. Dabei hätte der Moment ein Schlüsselmoment für die werden können. Sie hätte gefühlt wie gut es tut, die Maske fallen zulassen. Ich hätte ihr erzählen können, dass auch bei meiner Geburt Dinge passiert sind, die mir nicht gut getan haben. Vielleicht hätte sich noch eine andere MOM angeschlossen. Die Türen öffnen sich, wenn wir Gefühle dasein lassen. Aber wenn wir uns das nicht erlauben. Weil wir es nicht kennen, weil wir glauben das nicht zu dürfen. Weil wir glauben als MOM müssen wir stark sein und dürfen keine Gefühle zeigen, schon garkeine die unser MOM-Dasein anzweifeln. Dann bleibt die Tür zu. Die Tür zu dir selbst. Denn die Tür zum eigenen Gück geht nach innen auf. 

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